Rasayana - Der ayurvedische Fruchtbarkeits- & Jungbrunnen
Das hier ist Teil 2 der Rasa-Serie.
Was braucht es, wenn die Reserven leer sind, sich Erschöpfung breit macht? Was braucht es, bereits lange davor? Im Ayurveda hat man es uns Jahrtausende über vorgemacht; es geht darum, dem Körper wieder die richtigen Botschaften zu senden und es geht um Regeneration auf tiefster Zellebene.
Die „Biohacker“ der vedischen Ära haben sich genau da drüber Gedanken gemacht, nämlich wie eine Ernährung und eine Lebensweise aussehen könnte, die uns umfassend nährt und umsorgt und eine möglichst lange, gesunde, fruchtbare und lebenswerte Zeit auf diesem Planeten beschert.

"Diejenigen Mittel und Maßnahmen, die zu einem optimalen Zustand vom Nährgewebe RASA und den weiteren Geweben führen, nennt man RASAYANA.“ ~Charaka Samhita
In Teil 1 war genau von Rasa Dhatu, dem Ursüppchen unseres physischen und psychischen Seins, die Rede. Hier kannst Du nochmals nachlesen, was Rasa ist und wie sich ein Mangelzustand äußern kann.
Wie können wir nun diese Suppe, diesen Saft auf bestmögliche Art nähren?
Prinzipiell geht Ayurveda davon aus, dass wenn wir voll in unsere Kraft stehen, auch in der Lage sind, die Wellen des Lebens gut auszugleichen.
Wir suchen dann auch intuitiv das Richtige, um diesen Zustand aufrechtzuerhalten. Sprich, wir wissen einfach, was wir brauchen. Sich mit dieser inneren Weisheit zu verbinden, um dann eben auch in den wilden Zeiten diese Verbindung zu bekommen, wäre sicher der Königinnenweg.
Sind wir bereits zu weit aus unserer Zone gerutscht und unsere Doshas gewaltig in Aufruhr, dann ist ein Zurückschwingen in die „gute“ Zone oft nicht so leicht möglich. Auch der Kontakt zur inneren Führung ist dann leider oft nur ein schwaches Rauschen, statt einer klaren Ansage. Für diesen Fall gibt uns Ayurveda einen umfangreichen "Maßnahmenkatalog", empfiehlt Verhaltensweisen, bestimmte Nahrungsmittel und Kräuter, die uns helfen wieder in eine gute Zone zu kommen. Dazu gehören Honig, Milch, Ghee, Datteln, Rosinen, Safran, Mangos, Feigen, Trauben, Mandeln,… aber auch Berührung, Geborgenheit, Stille, Meditation, Öl-Massagen, Kräuter mit adaptogener/stressmildernder Wirkung wie z.B. Ashwagandha oder Brahmi und vieles, vieles mehr.
Rasa ist ein Gewebe, das KAPHA Qualitäten besitzt, es ist von den Elementen Erde und Wasser geprägt. Die Verbindung mit diesen Elementen ist Nahrung für Rasa.
Ein Schwingen mit den Rhythmen der Natur, ein regelmäßiger Schlaf- und Wachrhythmus und ein Leben mit dem weiblichen Zyklus sind Grundlage für ein gesundes Rasa.
Das fließende Element in uns freut sich über ausreichend Wasser und über Öle und Fette in guter Qualität.
Auch von außen - in Form von Ölmassagen - ist Fett ein wesentlicher Faktor für ein gut genährtes Rasa. Im Willkommenspaket FIRESTARTER findest Du übrigens eine Anleitung für eine ayurvedische Ölmassage (ABHYANGA), die Du selber zu Hause durchführen kannst. Berührung, Bewegung und Wärme lassen Rasa in den Rasavaha Srotas - den Transportkanälen von Rasa - frei fließen. Hier kommen auch Yoga-Übungen ins Spiel, um das Wasser- und das Erdelement in uns zu bewegen und zu stärken.
Zu viel des Guten, sprich zu viel Rasa und Kapha-Qualitäten erzeugt man, indem zu schwer isst, zu viel ist, kalt isst, nicht gut verdaut, zu viel Süßes oder Salziges zu sich nimmt, zu viel schläft und somit den Fluss von Rasa zum Stagnieren bringt und das System überlastet.
RASA DHATU ist also abhängig von allem, was wir uns an Nahrung gönnen, aber die Verantwortung der Umwandlung liegt bei unserem Agni, der Kraft unserer Verdauung. Mit einem schwachen Agni können wir auch das allerbeste, allerpassenste, allergesündeste Essen nicht in dieses Zauberplasma umwandeln.
Die Kombination von wertvoller Nahrung mit einem kraftvollen Verdauungsfeuer liefert also die beste Grundlage für ein fantastisches, kraftvolles Leben!
Von Herz zu Herz,
Ulli
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